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Monatsbericht 11 / 2022


Rückblick November 2022

- Feste Zielmärkte (u.a. DAX: +9% / MDAX: +8%)

- FUNDament Total Return: -2,2% im November

- Ausblick: China als Inflationstreiber


Liebe Investorinnen & Investoren,

liebe Interessentinnen & Interessenten,


der Markt setzte im November die scharfe Gegenreaktion fort, angetrieben durch anhaltende Hoffnungen der Märkte, dass die Inflation in 2023 nachhaltig in Richtung Zielmarke der Zentralbanken sinkt und die Zinswende bevorsteht. Der FUNDament Total Return schwächte sich gegen den Trend (Dax +9%, MDax +8%) im November erneut - um -2,2% - ab, insbesondere durch die hohe Absicherung sowie fehlendem Exposure zu hochbewerteten Technologieaktien. Überrascht hat uns u.a. der Umstand, dass temporär inflationsdämpfende Effekte der vorübergehend verschärften Lockdowns in China nicht in der Inflationsbewertung der Märkte berücksichtigt scheinen. Daher könnten Auswirkungen einer Beendigung der Null-Covid-Strategie für unerwarteten Inflationsdruck sorgen. Die Netto-Aktienquote oszilliert derzeit um die Nullmarke, das Marktrisiko wurde vollständig neutralisiert. Zugekauft wurden Positionen in Themen, die in 2023 von wieder zunehmenden Knappheiten profitieren dürften, so z.B. im Bereich Schüttgutfrachter (2020 Bulkers, KGV 23E i.H.v. rund 5x, Dividendenrendite rd. 18%), welche von einer voraussichtlich sinkenden globalen Flotte sowie höherer Vorratshaltung von Rohstoffen profitieren dürften. K+S (KGV 23E i.H.v. 4x, Dividendenrendite rd. 6%) wurde wieder aufgenommen; es ist zu erwarten, dass verhaltenere Düngeaktivitäten zu enttäuschenden Ernten, steigenden Soft Commodity-Preisen und somit wieder anziehender Düngung führen wird.


Die Abkehr von Null-Covid in China wird unseres Erachtens in 2023 ein wichtiger Inflationstreiber sein, neben anhaltend hohen Lohnsteigerungen insbesondere bei niedrig bezahlten Arbeitsverhältnissen sowie einer schleichenden De-Globalisierung, aus folgenden Gründen:

  • China hat sich die letzten drei Jahre in rollierenden Lockdowns befunden, mit nachhaltig negativen Auswirkungen auf das Investitions- und Konsumverhalten der Privatwirtschaft. Es dürfte sich demnach ein deutlich stärkerer Nachholeffekt einstellen als in den westlichen Industrieländern. Dies bedeutet, dass abnehmende Produktionskapazitäten in China (aufgrund der ungünstigen Demografie) zunehmend den heimischen Markt bedienen werden

  • China als Wachstumsmotor der Emerging Markets dürfte einen starken, globalen Wachstumsimpuls liefern

  • Die Rohstoffnachfrage dürfte stark anziehen, und dies dürfte Europa insbesondere auf der Energieseite empfindlich treffen. Der Effekt der Lockdowns wird u.a. daran deutlich, dass die Anzahl der Flüge in China in den letzten Wochen vor der Lockerung nahezu 80% unter 2019er Niveau waren

Sowohl die FED als auch die EZB stufen die Inflationsrisiken für 2023 mittlerweile höher ein als der Markt, der in den beiden letzten Monaten den über viele Jahre antrainierten, aber aus unserer Sicht ungerechtfertigten, Palowschen Reflex erwarteter Zinssenkungen zeigte. Anhaltend starke strukturelle Inflationstreiber i.V.m. mit der Abkehr von Null-Covid in China dürfte unserer Meinung nach zu bald wieder deutlich anziehenden Inflationsraten führen. Auf Sicht von 3-6 Monaten dürfte der explodierende Krankenstand in China die Lieferketten massiv belasten. Unter der Annahme, dass es kein signifikantes "Credit Event" gibt, erwarten wir entsprechend in absehbarer Zeit kein Pivot der Zentralbanken.

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