
Rückblick November 2021
- Schwache Zielmärkte (u.a. DAX -3,8% / MDAX: -2,8%)
- FUNDament Total Return: -3,3% im November
- Ausblick: "Policy error" der Zentralbanken erhöht Inflationsrisiko
Liebe Investorinnen & Investoren,
liebe Interessentinnen & Interessenten,
im November legten die Märkte aufgrund anhaltend hoher Inflationsdaten und damit einhergehend steigender Befürchtungen einer restriktiveren Geldpolitik den Rückwärtsgang ein. Verstärkt wurde die schwächere Entwicklung durch die aufkommende Unsicherheit bzgl. der Übertragbarkeit und fehlendem Impfschutz der neuen Omikron-Variante. In Summe schwächte sich der DAX um knapp 4% und der MDAX um knapp 3% ab. Die internationalen Indizes notierten ebenfalls tiefer. Der FUNDament Total Return schwächte sich im Berichtsmonat ebenfalls deutlich ab und verlor rund 3,3%. Insbesondere die zyklischen Werte im Portfolio trugen zum niedrigeren Fondspreis bei. Die Absicherung konnte den Rückgang mit einem Renditebeitrag i.H.v. knapp 1% etwas abfedern.
Die angekündigten Maßnahmen der FED dürften einen weiteren „policy error“ darstellen. Die schrittweise Einstellung der Staatsanleihekäufe i.V.m. derzeit geplanten drei Mini-Zinsschritten für 2022 ist nicht dazu geeignet, die sich beschleunigende Inflation einzudämmen, wie die Historie zeigt. Zum Beispiel setzte die FED zwischen 06/2004 und 07/2006 17 Zinserhöhungen um, die Inflation verharrte jedoch zwischen 3-4% und erreichte ein Jahr nach der letzten Erhöhung einen Höchststand von knapp 6%. Anfang 2014 stoppte die FED ihre Wertpapierkäufe, schrumpfte ihre Bilanz um 800 Mrd. USD und setzte zwischen 2015 und 2018 neun Zinserhöhungen um: Die Inflation beschleunigte sich jedoch im Juli 2018 immer noch auf 2,9%. Die Annahme, dass ein stark negativer Realzins den inflationären Druck abmildern kann, widerspricht somit nicht nur der Logik, sondern ignoriert auch die Geschichte und die übliche Verzögerung zwischen Zinserhöhungen und deren wirtschaftlichen Auswirkungen. Ein weiterer Aspekt ist in der öffentlichen Diskussion unterbewertet: die Erhöhung der Inflationserwartungen sowie schrittweise Zinserhöhungen führen i.d.R zunächst zu einer Beschleunigung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Ein entscheidender Faktor für die trotz stark steigender Geldmenge niedrige Inflation der vergangenen Jahre fällt somit weg.
Die Implikationen einer nachhaltig höheren Inflation auf die Sektor-Rotation könnten wichtiger nicht sein. Obwohl die Technologieindizes insbesondere aufgrund einiger weniger hoch gewichteter Einzeltitel gut abgeschnitten haben, dürften sich in einem inflationären Umfeld Rohstoffe, Edelmetalle, Value und Zykliker wesentlich besser entwickeln.